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Showing posts with the label Schreiben

BR-Radiosendung über Science Fiction

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Manchmal befasse ich mich mit Science Fiction. Und wie der Zufall will, wurde ich für eine Radiosendung des Bayerischen Rundfunks interviewt. Im hörbaren Feuilleton geht es um reale und phantastische Reisen ins All. Folgerichtig heißt die Episode "Bayern im Weltraum: Von Raketenschlitten, Perry Rhodan und Bavaria One". Gabriele Pfaffenberger vom BR hat unseren Stammtisch in München besucht und stellte uns eine ganze Menge an Fragen, die für die Sendung folgendermaßen kondensiert wurden: Wie bedeutend ist Bayern als Weltraummacht? Ist in der bayerischen Seele schon angelegt, dass man stets nach unendlichen Weiten strebt? Wer sich dafür interessiert, wird unter folgendem Link eine Stunde lang bestens informiert und unterhalten: https://www.ardaudiothek.de/episode/bayerisches-feuilleton/bayern-im-weltraum-von-raketenschlitten-perry-rhodan-und-bavaria-one/bayern-2/14221975/  

Thomas Weil in der Neuen Galerie Landshut

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Ein sehr schönes Wiedersehen mit Thomas und Claudia Weil in der Neuen Galerie Landshut! Anlass war die Eröffnung der sehr sehenswerten Ausstellung der Werke von Angelika Hoegerl und Thomas Weil. Es ist kaum zu glauben, dass ich bereits vor 20 Jahren für Claudia und Thomas das Buch "Ornament in Architektur, Kunst und Design" übersetzt habe (erschienen im Callwey Verlag und mir persönlich durch Nicola Borgmann vermittelt). Auf die nächsten 20! Website der Neuen Galerie Landshut: https://ngla.de/  

Die neue phantastisch! ist da

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Man kann schon von einer Verkettung unheimlichster Zufälle sprechen. Als Teenager habe ich gezeichnet und geschrieben, zumeist phantastische Dinge, aber die Zeichnungen waren besser. Nachdem "Zeichnen" sich in "CAD" verwandelte – was an sich OK ist – kehrte ich zum Schreiben zurück. Und seitdem schreibe ich nicht nur über Science Fiction als hochinteressantes architektonisches Thema, sondern auch phantastische Geschichten. In der aktuellen Ausgabe des von Klaus Bollhöfener herausgegebenen Magazins phantastisch! ist meine Story "Zot, der Weltraumdetektiv" erschienen. Meinen tierischen Protagonisten lasse ich darin durch ein kosmisches Habitat streichen. Doch lest gerne selbst! In dem Heft enthalten sind auch eine Kurzgeschichte von Lucy Guth und ein Interview mit Uschi Zietsch, die ich Euch ebenfalls gerne ans Herz legen möchte. Und wer es unbedingt wissen möchte, einer meiner Eintrittspunkte in das Kurzgeschichtenuniversum war der Besuch eines Schreibsemin...

ALIEN: gefangen im paranoiden Raum

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Vor ein paar Jahren habe ich eine Artikelserie über die unmöglichen Orte des phantastischen Films für eine deutsche Architekturzeitschrift verfasst. Jenseits der drei veröffentlichten Beispiele (Blade Runner, Twin Peaks, Interstellar) hätte es noch einen vierten Teil geben können, über Ridley Scotts ALIEN. Nachdem ich neulich ALIEN: Romulus anschauen konnte und mich in dem Retrodesign der Raumschiffskulissen fast wie "daheim" gefühlt habe, bringe ich hier den unveröffentlichten Text über den paranoiden Raum des Filmklassikers ALIEN ... Abgeschlossene Räume, Infektionen durch unbekannte parasitäre Erreger, biomechanische Albtraumlandschaften und eine rotgestreifte Katze: Nie war der Science Fiction-Film paranoider, und im Weltraum kann sowieso niemand einen schreien hören. "Alien" ist ein grandioser, unerreichter Film, dessen Alleinstellung durch zahlreiche nachfolgende Variationen zum Thema nur unterstrichen wird. Demonstrierte Ridley Scotts "Prometheus" b...

Noch eine Woche! Vortrag im Bauzunfthaus Landshut

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Noch eine Woche! Am 22. Januar halte ich im Bauzunfthaus in Landshut einen Vortrag zum Thema “Krise der Erinnerung? Antworten auf baukulturelle Fragen”. Die Architektur und die Stadt bedingen unterschiedliche Erinnerungskulturen. Werden diese Unterschiede als Gegensätze wahrgenommen, können sie zu Krisen führen. Als Beispiel dient das Pellerhaus in Nürnberg: Im Zweiten Weltkrieg zerstört und Gegenstand eines "schöpferischen Wiederaufbaus" der Nachkriegsmoderne, werden heute einerseits dessen Abriss und historisierende Replik, andererseits dessen Erhalt gefordert. Welche baukulturellen Konsequenzen hat dieser Streit, wie kann ein nachhaltiger Umgang mit historisch komplexen Bauten erzielt werden, und welche Erkenntnisse ergeben sich für die regionale Baukultur? Ich nehme mit meinem Vortrag auch Bezug auf das Kapitel 2 "Raum für Krisen", enthalten in "Bavarität – Krisenbewältigung im baukulturellen Raum", erhältlich bei Springer Spektrum . 2...

Neue Publikation: Einfach bauen – schwerer als gedacht! in urban.matters

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Sneak peek! Schwer ist leicht was! Low Tech! Das Magazin "Urban.Matters", herausgegeben von Alexander Gutzmer für Ehret+Klein, enthält auch einen Beitrag von mir. Unter dem Titel "Einfach bauen – schwerer als gedacht!" befasse ich mich mit dem paradoxen Umstand, dass einfaches Bauen oftmals alles andere als leicht ist. Dabei besteht ein Spannungs­feld zwischen Simpli­zität und Kom­plexi­tät, das von Strategien der Reduktion gestaltet wird. Im Bild sieht man die ersten beiden von insgesamt acht Beispielen, die ich diskutiere, um die Frage zu beantworten: Was kann das Prinzip Einfachheit in der Architektur leisten? Hier geht es zur Onlinefassung von urban.matters

Gratulation!

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Herzlichen Glückwunsch an die Kooperative Grossstadt, die als Initiator des Wohnungsbauprojekts San Riemo in München den Bayerischen Architekturpreis 2024 gewonnen haben. Wer mehr über das sehr interessante Projekt wissen will, findet San Riemo in "Bavarität" vertreten. Ich diskutiere das Projekt im vierten Kapitel unter dem Titel "Raum zum Wohnen" und im Zusammenhang mit dem Recht auf Wohnen sowie dem Recht auf Partizipation. Das Kapitel kann sogar separat vom Verlag Springer Spektrum hier bezogen werden.

Rezension zu Bavarität von Hon. Prof. Meike Weber

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Die Zukunftsexpertin für Architektur und Gestaltung Hon. Prof. Meike Weber hat mein Buch "Bavarität. Krisenbewältigung im baukulturellen Raum" (erschienen bei Springer Nature ) rezensiert und empfiehlt es der Leserschaft ihres Blogs. Und sie möchte gerne mehr über das Thema lesen, insbesondere aus historischer Sicht. Zum einen freue ich mich sehr über die Rezension und zum anderen nehme ich ihre Anregung gerne auf. In der Tat ist das eine schöne Motivation, sich über die Bavarität (wenn es sie denn gibt) weiterhin Gedanken zu machen. Vielen herzlichen Dank!  Link zur Rezension   „Bavarität – Krisenbewältigung im baukulturellen Raum“ ist erhältlich auf der Website des Verlags sowie im Buchhandel.     

Bavarität – Outtakes part 3

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Ein Text, der nicht in "Bavarität" übernommen wurde, handelt von dem pandemischen Alltag der Quarantäne "dahoam" und der unmittelbaren Zeit danach, als sich Menschen wieder besuchen konnten. Das hat nicht in allen Fällen zur Zufriedenheit aller Beteiligten geklappt. Hierzu habe ich meine eigenen, launisch-launigen Beobachtungen im Juli 2020 aufgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt lebte ich noch in München. Der zentrale architektonische Schauplatz ist der Balkon: Kriegsschauplatz Balkon Auf den Balkonen dieser Stadt, wenn nicht sogar dieser Welt tobt der wahre Krieg. Ja, wohin sollte man sich auch hinverdrücken, im Lockdown? Heimlich oder verkleidet (etwa als Baum) im öffentlichen Raum frische Luft schnappen? Und es ist wahr, andernorts schicken Regierungen hoch militarisierte Geheimpolizisten ins Rennen, um friedlichen Demonstranten Gummigeschosse in den Rücken zu schiessen. Ganz zu schweigen von den Dramen in den Intensivpflegestationen. Aber der Balkon, dort werden rea...

Alle Jahre wieder: Gedanken zu Hochwasserkatastrophen und was danach kommt

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Alle Jahre wieder, so könnte man sagen: Hochwassergefahren nehmen zu, Hochwasserrisiken steigen. In Bavarität geht es ebenfalls um dieses Thema und insbesondere, wie wir mit entsprechenden Katastrophen umgehen. "Wir" bezeichnet dabei den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit den Folgen einer Hochwasserkatastrophe. Im Buch diskutiere ich, wie mit den Folgen des desaströsen Hochwassers in Deggendorf umgegangen wurde. Die Nachsorge wird dabei zur Grundlage für die Nachsorge. Alleine schon aus diesem Grund wird man schnell verstehen, dass ein Wiederaufbau – denn genau darum geht es – nach dem Status quo in keinster Weise dazu beiträgt, nach dem nächsten Hochwasser ein anderes Ergebnis zu erzielen. Mittlerweile kennt jeder das Sprichwort, " immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten, ist ein Zeichen von ..." nun, sagen wir mal, mangelnder Weitsicht. Besser wiederaufbauen kann Folgerisiken wie bei wiederkehrenden Hochwassern mindern. Besser ...

Neue Publikation! Über Robotmöpse und denkende Maschinen: Wie die Science-Fiction Formen künstlicher Intelligenz imaginiert

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Meine Publikationen handeln nicht nur über Baukultur und nicht nur über Bayern. Selbst im Buch "Bavarität" ist eine Fiktion enthalten, die methodisch als kontrafaktische Architekturtheorie zum Erkenntnisgewinn beitragen soll. Gleiches gilt für die Science Fiction, und genau deswegen habe ich bereits mehrfach über die Stadtvisionen der Science Fiction geschrieben, Texte veröffentlicht, Seminare veranstaltet und Vorträge gehalten. Hoppla, das ist schon wieder eine ganze Menge an fiktionalem Material ... doch damit nicht genug! Meine aktuellste Veröffentlichung befasst sich ebenfalls mit den Antworten, die "SF" (und bitte nicht "Sci-Fi") für die Fragen von Heute bietet. "Wie die Science-Fiction Formen künstlicher Intelligenz imaginiert" ist in der aktuellen, von Dierk Spreen et al. herausgegebenen Ausgabe des Magazins Ästhetik & Kommunikation erschienen. Dem Beitragstitel ist zudem "Über Robotmöpse und denkende Maschinen" vorangestellt...

Bavarität: Szenen

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Szenen aus Berlin, Nürnberg, Landshut und überall: Beim Essen oder Trinken, ob jung oder alt, im Schaufenster oder im Internet: Bavarität findet seine Leser. Die Verlagswebsite verzeichnet über 500 Zugriffe. Vielen Dank dafür!   „Bavarität – Krisenbewältigung im baukulturellen Raum“ ist erhältlich auf der Website des Verlags sowie im Buchhandel.    

Bavarität: Role Call!

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Das 3. Kapitel von „Bavarität“ umfasst Texte, die in ihrer ursprünglichen Form Teil der Sonderpublikation der Bayerischen Architektenkammer zum 25. Jubiläum der „Architektouren“ waren. Zu diesem Zweck galt es, 40 (!) Projekte auszusuchen, die in der Veranstaltungsreihe der allgemeinen Öffentlichkeit vorgestellt worden waren. In der Sonderpublikation wurden sie in einen Text eingebettet, dem das Motiv des Spiegels zugrunde lag. Der entsprechende Abschnitt trägt den Titel „Kultur des Bauens und der Nachhaltigkeit“. Wer ist alles dabei? Welche Projekte sind aufgeführt? Es ist also an der Zeit für einen „Roll Call“! Im Buch erscheinen sie nacheinander wie folgt: Berschneider + Berschneider GmbH Architekten + Innenarchitekten: Schutzhütte auf einem Golfplatz, Lauterhofen hausfreunde: mobiles Scheunenhäuschen HYT, Bernried KÜHNLEIN: Holzblockbau und Stampflehmhäuschen, Seubersdorf Lechner . Lechner Architekten: Hackschnitzelheizkraftwerk, Traunstein Regina Schineis: Einstiegsbauwerk, Gleich...

Bavarität – wie geht das?

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Der Buchtitel "Bavarität" kam mit dem Fazit. Wie sich schnell herausstellte, erregt der Begriff Aufmerksamkeit. Als Wissenschaftler kann ich lediglich annehmen, dass es eine irgendwie geartete Bavarität gibt – einen kulturell spezifischen Mix aus Urbanität und Ruralität, womit das Stadt- und Landleben Bayerns gemeint ist. Wie sehr sich der Freistaat von anderen Bundesländern oder Nachbarnationen unterscheidet, bietet Raum für interessante Diskussionen. Ebenso, wie beispielhaft bestimmte Lokalitäten für die gesamte Region sind. In diesem Post möchte ich beschreiben, wie ich mich der "Bavarität" angenähert habe. Im ersten Kapitel, "Raum als Text", untersuche ich das dramatische Werk des Theaterautors Franz Xaver Kroetz. Er beschreibt das Stadt- und Landleben und wie seine Charaktere diese unterschiedlichen Welten erleben. Die Krisen und Konflikte, die Dreh- und Angelpunkt der Kroetzschen Theaterstücke sind, finden im Spannungsfeld zwischen dem modernen und d...

Veranstaltungshinweis – Landshut ist schön. Warum ist das so? – Gespräche zur bayerischen Baukultur

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Veranstaltungshinweis! Am Freitag, den 23.08.2024 unterhalten sich Rita Neumaier (Autorin der "Landshuter Häuserporträts" und Journalistin bei der Landshuter Zeitung), Mark Kammerbauer (Landshuter Architekturforscher und Autor von "Bavarität") und Tom Rogler (Kurator der Ausstellung "Landshut – damals und heute") mit zwei geladenen Gästen über das Thema “Landshut ist schön. Warum ist das so? – Gespräche zur bayerischen Baukultur”. Wo? Die Veranstaltung findet im Salzstadel, Steckengasse 308, in Landshut statt. Wann? Am 23.08.2024 von 19:00 bis 21:00 Uhr. Wie? Im Gespräch soll der Wandel im Umgang mit der Architektur der Stadt und ihrer Umgebung aus historischer Sicht bis in die Gegenwart beleuchtet werden – mit Blick in die (nachhaltige) Zukunft. Hierzu zeigen wir historische Aufnahmen aus Landshut nach ausgewählten Beispielen. Der Eintritt ist frei, wir dürfen maximal 199 Besucher begrüßen und eine Reservierung ist erwünscht.   Anmeldungen online unter: ...

Rezension zu Bavarität im Deutschen Architektenblatt DAB

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Für das Deutsche Architektenblatt hat Manuel Kögelmaier „Bavarität – Krisenbewältigung im baukulturellen Raum“ rezensiert. Dort heißt es: "Inhaltlich entwickelt Kammerbauer einen lockeren und humorvollen Zugang zu seinen nicht immer angenehmen Themen." Ebenso wird angemerkt: "Insofern [die Leser] einen niedrigschwelligen, breit gefächerten Einstieg in die lokale Architektur und ihre Problemfelder suchen, stellt Kammerbauers Buch einen geeigneten Startpunkt dar. Dies nicht zuletzt, da der spürbare Wunsch, an der Entwicklung einer leistungsfähigen, angemessenen und integrativen Baukultur durch das Verdichten mutmachender Beispiele beteiligt zu sein, sich durch das gesamte Werk zieht." Ich finde, es ist eine schöne Rezension – und poste "brühwarm" die Screenshots. Ich freue mich darüber auch wegen des musikalischen Einstiegs zum Thema Supertramp und Krise. Dankeschön! Das DAB findet man online hier.  

Lieblingsfussnoten – Teil 5

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Die Fußnote auf Seite 102 des 5. Kapitels von "Bavarität" mit dem Schwerpunkt "Raum für Visionen" behandelt Phänomene, die immer wieder in der Architektur und dem Städtebau beschworen werden. Die Aura und die Atmosphäre bleiben jedoch stets flüchtig, man spürt sie bestenfalls, greifbar werden sie nie. Dennoch haben sie ein große Bedeutung dafür, wie man den gebauten Raum wahrnimmt. Und offenbar ist es so, dass es "Pioniere" dieser Wahrnehmung gab, die man gemeinhin als "Flaneure" bezeichnet. Fußnote Nummer 23 sagt dazu folgendes aus: "In Hassenpflug (2006) werden die Aura und das Auratische als Phänomene betrachtet, die eine emotionale Wirkung auslösen können. Sie stellen auf diese Weise auch eine Grundlage zur Bildung von (räumlicher) Atmosphäre und ihrer Erkennbarkeit dar. Die Fähigkeit wiederum, das Auratische zu erkennen, ist eine zentrale Eigenschaft des Flaneurs (S. 8–9)." Ich beziehe mich dabei auf die folgende Quelle: Hassenpflu...

Lieblingsfussnoten – Teil 4

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Was mir an Fußnoten mitunter gefällt ist, dass man sie nutzen kann, um sich über bestimmte Begriffe Gedanken zu machen. Für mich als Urbanisten betrifft dies alle Begriffe, die Städte, das Stadtleben sowie die Architektur und (Frei-)Räume der Stadt betreffen. So auch im Fall der Fußnote auf Seite 83 von „Bavarität“. Das entsprechende Kapitel handelt vom „Raum zum Wohnen“ insbesondere als kritischem Aspekt des Lebens in Städten: „Siehe: Hassenpflug (2006). Der Synoikismus in der historischen europäischen Stadt wird als das Zusammensiedeln „von Fernhändlern, Kaufleuten und Handwerkern“ (S. 41) betrachtet, „mit dem Ziel der Bildung einer sich selbst verwaltenden, zentrale Autorität vermeidenden Bruderschaft“. In dieser Form ist sie „typisch für die zentrale Autorität vermeidende Stadtkultur Europas“ und demnach unterscheidbar „von dem agrarisch-grundherrschaftlichen Synoikismos, aus dem die antike Stadt (Athen, Rom) hervorgegangen ist“ (ibid.).“ Bei der genannten Quelle handelt es sich u...

Lieblingsfussnoten – Teil 3

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Habe ich schon erzählt, dass ich ein großer Fan von Fußnoten bin? In "Bavarität" gibt es einige, die mir besonderen Spaß gemacht haben. Etwa, um auszuholen und mit Bezug zum Stand der Literatur einen Sachverhalt zu klären. Oder ein Statement zu machen. In Kapitel 3, Raum für Baukultur, geht es mir in der gezeigten Fußnote auf Seite 43 darum, mehrere Vorstellungen von Kultur miteinander in Einklang zu bringen, die für einen Begriff der Baukultur relevant sind. Dass ich mich dabei auf den großen Strukturalisten Lévi-Strauss beziehe, dürfte für die Leser keine Überraschung sein: "Ich schlage ein Verständnis der Baukultur vor, das sich auf den Kulturbegriff bei Lévi-Strauss (1977) stützt, der sagt: „Kultur besteht […] aus Tauschformen, die ihr eigen sind (wie die Sprache)“ sowie „aus Regeln, die auf alle Arten von ‚Tauschspielen‘ anwendbar sind, ob diese nun im Bereich der Natur oder in dem der Kultur vor sich gehen“ (S. 322). Dies ist konstitutiv für andere Definitionen, ...

Lieblingsfussnoten – Teil 2

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Bücher verfügen bisweilen über Fußnoten – das ist kein Geheimnis. Ich mag sie, als Leser und als Autor. Ich verwende sie gerne, um zu ergänzen oder auf etwas Interessantes hinzuweisen. Im Fall der Fußnote in "Bavarität – Krisenbewältigung im baukulturellen Raum", die ich hier aufführe, geht es um ein Thema, das mich lange umtreibt. Wenn eine Krise eintritt, wird oft von einer gewünschten "Rückkehr zur Normalität" gesprochen. Die Frage ist, ob es überhaupt und für alle Betroffenen so etwas wie einen Normalzustand gegeben hat, der es wert ist, wiederhergestellt zu werden. Damit sind eine Menge Annahmen verbunden, die es – aus planerischer Sicht – zu prüfen gilt. Hier also die Fußnote auf Seite 28 im Kapitel zu "Raum als Krise": "Die "neue Normalität" ist ein Begriff, der stets in einem Atemzug mit einer angenommenen "Normalität" genannt wird, wie sie vor einer Krise angeblich bestanden haben soll. Der Begriff der Normalität ist hier ...