Alle Jahre wieder: Gedanken zu Hochwasserkatastrophen und was danach kommt

Alle Jahre wieder, so könnte man sagen: Hochwassergefahren nehmen zu, Hochwasserrisiken steigen. In Bavarität geht es ebenfalls um dieses Thema und insbesondere, wie wir mit entsprechenden Katastrophen umgehen. "Wir" bezeichnet dabei den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit den Folgen einer Hochwasserkatastrophe. Im Buch diskutiere ich, wie mit den Folgen des desaströsen Hochwassers in Deggendorf umgegangen wurde. Die Nachsorge wird dabei zur Grundlage für die Nachsorge. Alleine schon aus diesem Grund wird man schnell verstehen, dass ein Wiederaufbau – denn genau darum geht es – nach dem Status quo in keinster Weise dazu beiträgt, nach dem nächsten Hochwasser ein anderes Ergebnis zu erzielen. Mittlerweile kennt jeder das Sprichwort, "immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten, ist ein Zeichen von ..." nun, sagen wir mal, mangelnder Weitsicht. Besser wiederaufbauen kann Folgerisiken wie bei wiederkehrenden Hochwassern mindern. Besser wiederaufbauen kann ein Aspekt von resilienter Planung sein und Maßnahmen der sogenannten "Schwammstadt" umfassen. Diese Planung muss jedoch inklusiv sein, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Genau da liegt der Haken: Wir haben die tollsten Modelle und Methoden in der Schublade, aber nicht jedem kommen sie zugute. Soziale Verwundbarkeit ist ein hilfreiches Konzept, um diese Ungleichheit zu verstehen. Dazu sollten jedoch politische Akteure verstehen, dass Ungleichheit kein Naturzustand ist. Mehr dazu in Kapitel 2 von Bavarität, "Raum als Krise".

Das Kapitel kann separat auf der Website des Verlags Springer Spektrum erworben werden.

Am Ende des Posts liste ich meine bereits erschienenen Beiträge zum Wiederaufbau nach Hochwasserkatastrophen im deutschen (und bayerischen) Kontext.

Kammerbauer, M., Wamsler, C. (2022): Flood insurance: A governance mechanism for supporting equitable risk reduction and adaptation? In: K. Booth, C. Lucas and S. French (eds.), Elemental Insurance. London: Routledge.

Snel, K., Kammerbauer, M., Wamsler, C. et al. (2022): Unpacking Notions of Residents’ Responsibility in Flood Risk Governance. Environmental Policy and Governance.

Kammerbauer, M. (2021): Lehren aus der Flut. In: Stadtbauwelt 19/2021.

Kammerbauer, M. (2019): Natural Hazards Governance in Germany. In: Oxford Research Encyclopedia of Natural Hazard Science, B. Gerber, C. Wamsler (eds.), New York: Oxford University Press.

Borgmann, N., Kammerbauer, M. (2019): Aussperren oder anpassen? Zum Umgang mit Hochwasserrisiken. In: DETAIL 7/8 2019.

Borgmann, N., Kammerbauer, M. (2019): Building for High Water: Architectural Approaches to Flood Risk. In: DETAIL 7/8 2019.

Kammerbauer, M., Wamsler, C. (2018): Risikomanagement ohne Risikominderung? Soziale Verwundbarkeit im Wiederaufbau nach Hochwasser in Süddeutschland. In: Raumforschung und Raumordnung 76, 485-496.

Kammerbauer, M. (2018): Hurra, wir sind resilient! Oder doch nicht? Betrifft: Was Hochwasser für Städte bedeutet. In: Bauwelt 7/2018.

Kammerbauer, M., Wamsler, C. (2017): Social inequality and marginalization in post-disaster recovery: Challenging the consensus? In: International Journal for Disaster Risk Reduction 24, 411-418.

Kammerbauer, M., Wamsler, C. (2017): Reconstructing Vulnerability After the 2013 European Floods: Oil Damage and Recovery. In: Urban Planning for Disaster Recovery, A. March, M. Kornakova, J. Leon (eds.), Philadelphia: Elsevier.

Kammerbauer, M. (2014): Nach der Flut. Betrifft: Bayern nach dem Hochwasser 2013. In: Bauwelt 26/2014.

Kaltenbach, F., Kammerbauer, M. (2014): Sanierung bei Schadstoffbelastung in Überschwemmungsgebieten – Wann kommt das “Hochwasserhaus”? In: DETAIL 5/2014.

Kammerbauer, M., Kaltenbach, F. (2014): Housing Rehabilitation after Oil Contamination in Floodplains - Anticipating the "Flood Adaptive Home". In: DETAIL International Edition 4/2014.

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