Bavarität bei der Sep Ruf Gesellschaft
Die Sep Ruf Gesellschaft präsentiert "Bavarität" auf ihrer Website unter der Rubrik "Veröffentlichungen". Zum einen freue ich mich sehr darüber, dass das Buch dort Würdigung erfährt. Zum anderen gibt es dafür selbstverständlich einen Grund. In Kapitel 5, "Raum für Visionen", sehe ich mir den von Sep Ruf geplanten Tucherpark in München genauer an. Mein Auftraggeber für die ursprüngliche Fassung von "Annäherungen an den Tucherpark: Was hätte Mies getan?" ist mein Kollege und Freund Mathieu Wellner, der neulich kongenial den Lesungs- und Diskussionsabend zu "Bavarität" im Studio von Schnitzer& in München moderierte. Wir besuchten den Tucherpark mehrmals und fragten uns, was ist hier eigentlich los, im Sinne von Architektur und Städtebau, von Landschaftsgestaltung und Kunst am Bau? Die Anlage ist schließlich ein Musterbeispiel für eine kohärente Planung eines Büroparks in der frühen Bundesrepublik. Daraus entwickelte sich die zentrale Fragestellung: Wie hätte ein anderer Architekt diese Aufgabe bewältigt ... zum Beispiel Ludwig Mies van der Rohe? Es geht dabei also ganz wesentlich um: "Was wäre, wenn?"
Nun lässt es die konventionelle Architekturkritik kaum zu, diese Frage methodisch sinnvoll zu beantworten, denn Mies hat hier nicht geplant, sondern Ruf.
Dennoch, es gab zwei Möglichkeiten mit der Frage umzugehen. Motivation dazu war der stadträumliche Eindruck, den das zentral situierte Hotel auf dem Tucherpark hinterlässt, nämlich urbanistische Ratlosigkeit. Und anhand dieser Beobachtung kann man durchaus einen Vergleich dahingehend anstellen, was Mies in seinen urbanen Großprojekten als stadträumliche Geste hervorgebracht hat. Dabei stellt sich heraus, dass die ausgewählten und im Buch präsentierten Großprojekte stets einen zentralen freien Raum beinhalten. Das Motiv erinnert nicht zuletzt an ein Bild von Paul Klee: Das "Polyphon gefasste Weiss" zeigt Letzteres genau in seiner umrahmten Mitte.
Das ist die eine Möglichkeit. Und die zweite? Dazu habe ich in fiktiven Szenen eine Erklärung dafür gesucht, warum der eine niemals in München gebaut hat und worüber der andere mit dem einen wohl bei einem Treffen gesprochen hätte.
Website der Sep Ruf Gesellschaft: https://seprufgesellschaft.org/veroeffentlichungen/
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