Bavarität – ein Bild zu "Raum für Visionen"


Auch bei Kapitel 5 von Bavarität, "Raum für Visionen", konnte ich auf eigene Bilder zurückgreifen. Dieses Foto zeigt eine architektonische Vision, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. Das Haus Pfettrachgasse in der niederbayerischen Stadt Landshut wurde im 15. Jahrhundert aus Holz errichtet und im 21. Jahrhundert vom Architekten Markus Stenger sorgsam und mit nachhaltigen Materialien zu neuem Leben erweckt. Die Frage nach dem architektonischen "was wäre, wenn?" beantwortet das Bauwerk durch den erlebten Wandel seiner Rollen in einem über Jahrhunderte gewandelten Kontext, von rural zu periurban zu urban. Es spiegelt somit das Themenfeld des 5. Kapitels exemplarisch wider: Dessen präsentierte Projekte fragen im durchaus utopischen – wenn nicht sogar phantastischen – Sinn nach dem "what if?" der Architektur, des Städtebaus, der Stadtplanung und der Landschaftsarchitektur. Was bringt uns der utopische Blick, wenn die Utopien der Vergangenheit gescheitert sind und wir in einer endlosen Gegenwart festzustecken scheinen? Selbst die Literaturgattung der Science Fiction stellt nicht im eigentlichen Sinn "die Zukunft" dar, sondern extrapoliert auf Grundlage unserer Gegenwart und der Zeit, in der sie verfasst wurde, bestimmte Szenarien. Diese Szenarien können unsere baukulturelle Diskussionen und Aktionen anreichern und verhindern, dass wir angesichts allgegenwärtiger Krisen zum Opfer eines planerischen und entwerferischen Tunnelblicks werden.

Das Kapitel "Raum als Text" wurde im Buch "Bavarität – Krisenbewältigung im baukulturellen Raum" veröffentlicht und ist erhältlich auf der Website des Verlags sowie im Buchhandel. 

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