Weg zur Bavarität – dritter Teil


Im Lauf der Vorbereitung für das Buch und seinen Aufbau wurde mir klar, dass ich bereits wesentlich länger über das Bauen in Bayern geschrieben hatte, als mir zunächst bewusst war. Das ist aus zwei Gründen relevant. Zum einen war es mir wichtig, eine Vorstellung von Krisen und Katastrophen zu entwickeln, die sich mit Perspektiven der Architektur, des Städtebaus und der Stadtplanung versöhnen lässt. Es macht Sinn, sich dabei auf die Erkenntnisse der Sozialwissenschaften zu stützen. Tatsächlich habe ich einen entsprechenden Ansatz seit 2007 entwickelt und innerhalb von internationalen und nationalen Fallstudien damit verbundene Hypothesen geprüft. Das führt zum zweiten Grund: Ein besonderer Fall einer Krise und Katastrophe der Umwelt fand 2013 entlang der Donau in Niederbayern statt. Nur wenige Kollegen verstanden auf Anhieb, wie katastrophal die Folgen waren, insbesondere in der Phase des Katastrophenmanagements, die den Wiederaufbau und die Vorsorge auf zukünftige Gefahrenlagen umfassen soll. Frank Kaltenbach und ich veröffentlichten dementsprechend in DETAIL Ausgabe 5/2014 unsere Beobachtungen zum Hochwasser in Deggendorf. In meinen Gesprächen mit den Betroffenen und Verantwortlichen vor Ort wurde mir klar, wie wichtig ein inklusives Planungsverfahren für alle Bürger gewesen wäre. Das Ziel hätte ein nachhaltiger, zukunftsfähiger Wiederaufbau sein können – etwas, das in dieser Form nicht stattfand. Im internationalen Vergleich lassen sich dazu Erkenntnisse gewinnen, die insbesondere für das Katastrophenmanagement auf der Ebene der Länder als auch des Bundes wichtig sind.

"Bavarität – Krisenbewältigung im baukulturellen Raum" ist erhältlich auf der Website des Verlags sowie im Buchhandel.  

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