Von Türschildern und Logos
Ohne Zweifel ist es ein besonderer Moment, das eigene Logo an der Haustür wiederzufinden. So geschah es gestern, als mit einem Mal das Logo der Nexialist Agency for Research and Communication auf der verglasten Eingangstür des Dudlhofer Coworking Space im niederbayerischen Landshut erschien. Hier arbeite ich seit 2023 als Mieter eines Arbeitsplatzes in einem historischen Stadthaus in der Altstadt, das von BBV Architekten mit großer Sorgfalt renoviert wurde. Und was gut läuft, soll währen – daher bot sich nun die Gelegenheit, unter den Logos der verschiedenen Mitspieler im Alltag des gemeinschaftlich genutzten Büros das eigene Logo zu platzieren.
Was sieht man also auf diesem knapp 35 x 25 cm großen Rechteck? Es sieht wie eine stilisierte Figur aus, jedoch mit drei Köpfen, darunter in minimalistisch gehaltenen Typen der Schriftzug "nexialist". Diese aktuelle Fassung wurde 2022 von der Designerin Liis Roden entwickelt, ebenso verantwortet sie die Zusammenführung von Bild und Text für das Türschild.
Das ursprüngliche Design geht auf das zurück, was man im Bayerischen als "gspinnerten Schmarrn" bezeichnen kann, also etwas, worin ich seit meiner Jugend durchaus Übung habe. Die Nexialist Agency for Research and Communication begann nämlich als Nexialist Organisation mit dem Ziel, gestalterische Projekte im Bereich Architektur, Text und Musik zusammenzuführen. Dafür entwickelte ich ein möglichst einfaches Logo, das auf die stilisierten Figuren zurückgeht, die von Otl Aicher für verschiedene Anwendungen – darunter die Olympiade 1972 – gestaltet wurden. Das Design ist so minimal, dass es das Prinzip der Urheberschaft beinahe unterläuft. Als bildhafte Repräsentation der Idee hinter Nexialist musste es entsprechend angepasst werden. Für die drei Themenfelder Architektur, Text und Musik war nicht ein Kopf ausreichend, drei waren erforderlich. Dazu musste die Figur breiter gemacht werden, um die Kopfränder mit den Schultern und Armen bündig abschließen zu lassen.
Der Begriff Nexialist schließlich verweist auf die Science Fiction-Romane des Autors A.E.Van Vogt. Seine Figur Elliot Grosvenor ist an Bord des Raumschiffs "Space Beagle" eine Art Allrounder in dem Sinn, dass er befähigt ist, sich in anderen (wissenschaftlichen) Disziplinen zielführend einbringen zu können. Er "versteht" sozusagen die Sprache der anderen Disziplinen und kann sie in einem Folgeschritt zusammenführen, um durch diese Synthese neue Erkenntnisse zur Krisenbewältigung im (Welt-)Raum zu gewinnen. Insbesondere wenn es um die Bedrohung des fremden Wesens Coeurl geht, das Vorbild für das "Alien" im gleichnamigen Film.
Nun ist das Nexialist-Logo an der Tür des Dudlhofer angekommen. Und nebenan im Schaufenster ist mein Buch "Bavarität. Krisenbewältigung im baukulturellen Raum" ausgestellt. The camper is happy, wie man auf Englisch sagen könnte!
Das aktuelle Nexialist-Logo wurde von Liis Roden gestalterisch erneuert. Das ursprüngliche Nexialist-Logo ist von den stilisierten Menschenfiguren Otl Aichers inspiriert (hier auf einer Nexialist-Veröffentlichung aus dem Jahr 2003).
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